Deutsche Meisterschaften Bogenschießen – 25.-27.08.2017 in Hallbergmoos / Bayern
Ein Titel und zwei Vizemeister für GutsMuths Jena
Hallbergmoos/Bayern. Am letzten Augustwochenende traf sich im bayrischen Hallbergmoos die Elite der deutschen Bogenschützen, um den Meister unter sich zu ermitteln. Das Turnier fand unter idealen Wettkampfbedingungen bei strahlendem Sonnenschein und Windstille statt.
Der SV GutsMuths Jena reiste mit 8 Schützen an und konnte am Ende einen Meistertitel, zwei Vizemeister und weitere sehr gute Platzierungen für sich verbuchen.Michelle Kroppen, in den letzten drei Jahren Deutsche Meisterin bei den Juniorinnen, startete in dieser Saison das erste Mal in der Damenklasse. Kroppen zeigte bereits bei zwei Weltcups, dass sie durchaus auch in dieser Klasse mithalten kann. Beim Weltcup in Berlin konnte sie sich bis ins Achtelfinale durchsetzen.
Nach der Vorrunde mit 629 Ringen auf Rang sechs, fertigte sie im Achtelfinale Eva Weyers (Soest) mit 6:0 ab. Im Viertelfinale traf Kroppen dann auf die Vorjahressiegerin Katharina Bauer (Raubling). Bauer konnte kurz gegenhalten musste sich dann aber doch mit 7:3 geschlagen geben. Im Halbfinale setzte sich die Jenaer Schützin mit konstant hohen Ringzahlen gegen Elena Richter, Olympiateilnehmerin von London, mit 6:2 souverän durch. Dann die Entscheidung im Goldfinale. Kroppen leistete gegen die Olympiazweite Lisa Unruh harten Widerstand. Im ersten Satz mit 2:0 in Führung gegangen, musste die Jenaer Polizeianwärterin die nächsten beiden Sätze an Unruh abgeben. Unbeeindruckt holte sie sich dann aber den vierten Satz zum 4:4. Der fünfte Satz sollte also die Entscheidung bringen. Kurzer Jubel bei Kroppen, als ein ein falsches Ergebnis angezeigt wurde.
Beide hatten jedoch 26 Ringe geschossen und damit stand es 5:5. Ein Stechpfeil entschied dann da Match. Unruh spielte hier ihre ganze Souveränität aus und schlug Kroppen mit 10:9. Gold für Lisa Unruh! Michelle Kroppen holte Silber nach Jena und durfte sich zu Recht über ihren zweiten Platz freuen.
Isabell Viehmeier ( Vorrunde 631 Ringe/5.)landete am Ende zusammen mit der Titelverteidigerin Bauer auf Rang fünf. Eine weitere Silbermedaille ging an die Junioren des Vereins. Adrian-Erik Scheiding wurde nach einem sehr guten Wettkampf deutscher Vizemeister.
In der Vorrunde Erster (640 Ringe) traf er im 1/8 Finale auf seinen Vereinskollegen Konrad Komischke (603/ 16.), welchen er mit 6:0 abfertigte und so ungehindert ins Viertelfinale einzog. Auf Grund der aus Vereinssicht ungünstigen Vorrundenplatzierungen eliminierten sich die Jenaer weiterhin selbst. So schoss Scheiding nun gegen den zuletzt immer stärker werdenden Marius Weh (Jena, 619/9.). Mit 6:2 konnte Scheiding auch dieses Finale problemlos für sich entscheiden und traf so im Halbfinale auf Alexander Nehls (Berlin). Auch hier nur kurze Gegenwehr. Mit einem 7:3 zog Scheiding ins Goldfinale ein.
In der Finalarena konnte der Jenaer plötzlich die vorher konstant hohen Ringzahlen nicht mehr abrufen. Was war los? Finalangst? Nein, der Nockpunkt seiner Sehne war gebrochen und verhinderte so bessere Ringzahlen! 6:0 für Kramer! Gold geht nach Berlin und Scheiding wird Vizemeister.
Der Jenaer Sportgymnasiast Nils Schwertmann, dritter der Vorrunde (636), musste sich auf seinem Weg ins Halbfinale erst gegen Nik Gotta (Ober Roden) und dann Hauke Kuhlmann (Lauenau) durchsetzen. Gotta wurde mit einem überzeugenden 6:0 abgefertigt. Gegen Kuhlmann wurde es dann härter. Schwertmann musste all sein Können und seine Erfahrung als Bundeskaderathlet einsetzen und setzte sich so mit 6:4 durch. Erst im Halbfinale unterlag er dem Berliner Schützen Jannis Kramer glatt mit 0:6 und zog damit ins Bronzefinale ein. Dort unterlag er mit 0:6 Alexander Nehls und wurde am Ende Vierter. Scheiding, Schwertmann und Komischke erreichen zusammen in der Teamwertung sehr gute 1879 Ringe. Damit lassen die Drei mal wieder die Berliner Dauerkonkurrenten hinter sich und entscheiden das Turnier für sich. Gold in der Teamwertung!
Bei der weiblichen Jugend trat Anneke Schwertmann an, verpasste aber mit 572 Ringen knapp die Finalplätze und wurde am Ende 17. Florentine Kamradt konnte sich in der Schülerwertung mit 570 auf Rang 31 platzieren.