29. Juli 2022
Ferienkurse-6

10 Tage, 70 Stunden, 4200 Minuten Badminton mit 6 Grundschulen und über 100 Kindern bei teilweise sonnigen 34°C – die Ferienkurse in den ersten beiden Wochen der Sommerferien 2022 waren ein voller Erfolg.
Aufgeteilt in zwei Kurse konnten gesamt rund 65 Kinder der Südschule, Heinrich-Heine, Montessori, Talschule, Lobdeburgschule und Saaltalschule vom Trainerteam unter Leitung von Christina Suchlich erste Schlägerkontakte sammeln.
Viele Trainerinnen und Trainer waren auch notwendig, um die wilde Meute (also die Kinder) in Schach zu halten. Im Ferienkurs A, beispielsweise, waren durchweg um die 50 Kinder anwesend. Kurs B war deutlich kleiner mit etwa 20 Kindern pro Tag, durch zusätzliche Schnupper-Tagesprojekte mit dem Jugendzentrum Polaris, dem Familienzentrum sowie Stadtsportbund, stiegen aber auch hier die Zahlen zeitweise deutlich über 50 Kinder am Tag. Dem Verein Stand Dank Unterstützung des Sportgymnasiums Jena neben der Spielhalle zusätzlich noch die Ringerhalle für die Ferienkurse zur Verfügung. Dafür an dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön.
Ab 7:30 Uhr konnten die Kinder an der Spielhalle des Sportgymnasiums abgesetzt werden, einige kamen mit den Eltern, auf dem Rad oder wurden von Hort-Betreuerinnen und Betreuern gebracht. Ab 8 Uhr wurde gespielt. In den ersten Tagen zunächst einige Namensspiele – besonders das Trainerteam hatte viele Namen zu lernen – dann ging es schnell an die Schläger. Wer keinen eigenen hatte, konnte einen vom Verein leihen. Vorhandgriff und Rückhandgriff stand als erstes auf der Tagesordnung, denn ohne eine ordentliche Schlägerhaltung lässt sich schlecht Badminton spielen. In der ersten Woche wurde dann mit Luftballons geübt, einen „Ball“ in die Luft zu spielen und durch kontrollierte Schläge dort zu halten. Im Ferienkurs B ging es direkt an die Federbälle, aber auch Kurs A konnte die Luftballons bald zur Seite legen und mit richtigen Bällen spielen. Ganz zur Seite gelegt, wurden die Ballons aber nicht, in den Pausen waren sie ein beliebter Unterhaltungsfaktor für die Kinder. Aufgrund des heißen Wetters gab es viele Trinkpausen, die Ballons blieben also nie lange unberührt.
Wer selbst Badminton spielt, weiß, es kommt viel gleichzeitig zusammen: Schlägerhaltung, Fußarbeit, Hand-Auge-Koordination, Überblick übers Feld, Schnelligkeit und gute Reaktionen. Das alles auf einmal beibringen, ist unmöglich, aber die Kinder konnten schnell die Grundlagen in allen Bereichen lernen. Durch gezielte Schlagübungen am Netz wurden die Griffe gefestigt, Ausfallschritte geübt, Ballschlangen über Ballschlangen zugeworfen und bald flogen die Bälle (mal mehr, mal weniger zielsicher) durch die Halle.
An jeweils einem Tag in der Woche ging es raus auf den Platz für Lauftraining und Geschicklichkeitsübungen. Spannend auch für den Verein: Einige Talente konnten unter den Badminton-Neulingen auch ausgemacht werden. Wer weiß, wo es hier noch hingehen kann.
Die Mittagspausen wurden draußen verbracht. Essen gab es vom Lieferanten JOS, manche Kinder brachten eigenes mit. Gesättigt und gestärkt ging es nach dem Mittagessen weiter, manchmal mit einer Übung, einem Kaiserturnier (wo Spielerinnen und Spieler in kurzen Intervallen gegeneinander antreten und versuchen, durch Gewinnen aufs Kaiserfeld zu gelangen), oder einem Abschlussspiel. Als Dauerbrenner entwickelte sich „Feuer, Wasser, Sand“, aber auch Badminton-Klassiker wie „Schlappenhockey“ (der eigene Schuh wird als Hockeyschläger verwendet) kamen zum Einsatz. Großer Spaß für alle war eine Runde „Möhrenziehen“ – erst wurden die Kinder „geerntet“, dann die Trainerinnen und Trainer.
Gegen 14 Uhr war der Tag für die Kinder vorbei, fürs Trainerteam noch nicht ganz. Einige Kinder wurden von Christoph Jury mit dem Bus zurück zu den Schulen gebracht, andere wurden mit der Bahn nach Hause begleitet.
Highlight in beiden Wochen waren die Show-Matches mit Spielern aus der ersten Mannschaft. Ferienkurs A durfte spannende Ballwechsel und saftige Smash-Bälle von Moritz Scheler und Florian Wohlgemuth beobachten, Ferienkurs B wurde Zeuge vom fintenreichen Spiel von Lennart Notni und Julian Voigt. Wild angefeuert wurden die Spieler jeweils und bei jedem Ball mitgefiebert bis zum Schluss. Spätestens hier wurde vielen Kindern klar: Badminton ist ein packender Sport und jeder Ballwechsel zählt. Dass es dabei manchmal knallt, macht es doppelt so aufregend. Aber auch fürs Trainerteam waren die Spiele ein Highlight und machen Vorfreude auf die nächste Saison in der 2. Bundesliga.
Nach zwei Wochen Programm gingen die Ferienkurse zu Ende und auch wenn alle erstmal eine Verschnaufpause brauchen (Kinder betreuen macht Spaß, kostet aber jede Menge Nerven und Energie), die nächsten Ferien mit einem tollen Angebot vom SV GutsMuths Jena e.V. kommen bestimmt.

Rebecca Bück

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